Wendezeiten und Zeitenwenden in Europa

Zeitraum: 14.01.2024— 19.01.2024

Kategorie: Bildung Heiligenhof

Veranstaltungsort: Der Heiligenhof - Alte Euerdorfer Str. 1 - D-97688 Bad Kissingen

Veranstaltung für historisch-politisch Interessierte

Der deutsche Bundeskanzler hat am 27. Februar 2022 im Deutschen Bundestag den russischen Krieg gegen die Ukraine und die westlichen Werte als eine „Zeitenwende“ klassifiziert. Dieser Begriff hat eine erstaunlich schnelle Karriere gemacht und wurde 2022 „Wort des Jahres“. In vielfältigen Zusammenhängen wird es aufgegriffen und ist auch Bestandteil des Seminartitels.

In Europa gab es immer wieder „Zeitenwenden“ oder „Wendezeiten“, so die Reformation, die Napoleonischen Kriege, den Ersten und Zweiten Weltkrieg, die Revolutionen von 1848 und 1989, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Nach diesen Ereignissen war nichts mehr wie vorher. So gut wie alles hatte sich geändert: Macht und Herrschaft, Eliten, Wirtschaft, Religion, Alltag ...

In der Veranstaltung soll Beispielen solcher Umbruchszeiten in der europäischen, insbesondere in der Verflechtungsgeschichte der Deutschen mit den östlichen Nachbarn nachgegangen werden. Eine besonders glückliche „Zeitenwende“ war die von vor 35 Jahren im Zeitraum 1989/1990, die eine ungestüme Entwicklungsdynamik in Ost- und Ostmitteleuropa in Gang setze und in Deutschland die fast nicht mehr gehoffte Wiedervereinigung sowie für viele Länder, die fast ein halbes Jahrhundert im Machtbereich der Sowjetunion und der kommunistischen Ideologie lagen, die Unabhängigkeit brachte. Es entstanden im östlichen Europa offene, demokratisch legitimierte Gesellschaften, es bildeten sich neue Parteien, eine freie Presse und Wissenschaftslandschaft sowie zivilgesellschaftliche Strukturen. Nicht so positiv verlief die Entwicklung in Russland, Belarus, der Ukraine und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken. Und ein Tiefpunkt dieser Entwicklungen ist der noch möglicherweise sehr lang andauernde russische Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine mit noch unabsehbaren Folgen auch für unsere westlichen Gesellschaften.

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